Huế – Die alte Kaiserstadt


      Keine Kommentare       Mathias       AllgemeinVietnam      


Hue Ancient Town

Auf unserem Weg nach Süden machen wir nach Hanoi in Hue den ersten Stopp. Bereits die Anreise war ein Abenteuer. Wir verbringen einen interessanten vollgepackten Tag in Hue und haben ein richtig gutes Hotel!

Die Anreise – Auf ins Abenteuer

Bei unseren Reisen wollen wir (meist) immer viel vom Land erleben und auch die verschiedenen Transportmittel innerhalb eines Landes kennenlernen. So haben wir uns für den Transport zu unserem nächsten Ziel Hue nicht, wie es viele tun, für einen Flug, sondern für den Nachtzug entschieden. Finanziell wäre es insgesamt wohl kein allzu großer Unterschied gewesen. Den Zug haben wir in Hanoi über unser Hotel buchen lassen und haben noch etwas Rabatt bekommen. Für den Zug gibts dann entweder Sitz- oder Liegeplatz, davon jeweils die harte (nur Holz) und die softe (gepolstert) Variante.

Die Reise beginnt in unserem Hotel, von wo wir gratis mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren werden. Es begleitet uns sogar noch ein Page, der uns dann am Bahnhof sicher bis in den Zug in unser Abteil bringt. Top Service des Hotels, danke! Wir sind in einem Viererabteil mit jeweils zwei Stockbetten oder eher Pritschen mit Matte darauf. Kein wirkliches Bett, aber wird schon gehen. Mit uns reisen zwei Holländer verschiedenen Alters, die eigentlich mit einer ganzen Gruppe unterwegs sind. Die Fahrt beginnt um 19.30 Uhr. So sitzen wir alle im Abteil, plaudern etwas, aber wissen noch nicht, wie die Zeit vergehen soll. Die anderen Beiden gehen dann zu ihrer Gruppe, da diese alleine ein Abteil haben, so haben wir auch unsere Ruhe. Aus unserem ursprünglichen Plan, noch etwas im Speisewagen zu trinken, wird nichts, da der Speisewagen selbst durch den Zug fährt und von einem Mann geschoben wird. 🙂

Den Abend verbringen wir im sitzen auf dem unteren Bett und vertreiben uns die Zeit mit Kartenspielen und wilden Plänen für weitere Reisen. Die Nacht ist dann schnell erzählt. Der Schlaf war (erwartungsgemäß) nur mäßig, aber es hätte schlimmer kommen können. Die Kabinenkollegen sind schon um 6 Uhr aufgestanden und haben sich dann relativ schnell auf zu ihrer Gruppe gemacht. So hatten wir die meiste Zeit unser Abteil nur für uns, sehr gut. Um ca. 8.30 Uhr kommen wir im Bahnhof in Hue an. Das Gebäude ist alt und macht den Eindruck, als hätten die Franzosen dieses schon vor langer Zeit erbaut. Einen Bahnsteig in dem Sinne gibt es nicht, die Gleise sind auf der gleichen Höhe wie der Rest. Unterführungen, was soll das sein? Alle Menschen laufen ständig über die Gleise.

Zum Hotel kommen wir mit einem Fahrer, die schon wie die Fruchtfliegen auf das Obst (die Passagiere) lauern. Das Hotel liegt ein bisschen versteckt, aber ist (ich greife gleich vorweg) vom Preis-Leistungs-Verhältnis mit Sicherheit eines der besten Hotels in denen wir bisher waren. Für die Nacht zahlen wir pro Nase 10 Euro und bekommen dafür nach der Ankunft erst mal kühle Getränke und Frühstück ala Karte, obwohl wir nur eine Nacht (also ein Frühstück) bezahlen und die Zeit dafür schon vorbei ist. Unser Zimmer liegt im vierten Stock, hat einen Balkon und überrascht uns mit einem Upgrade von drei anstatt zwei Betten. Das Hotel bietet noch einen Pool, ausländisches TV Programm (zum ersten Mal bisher) und super freundliches Personal. Der Name lautet Hong Thien Ruby. Jetzt ist aber genug damit.

Hue – Die Stadt

Die Stadt Hue umfasst ca. 300.000 Einwohner, befindet sich in Zentralvietnam und liegt malerisch am Parfümfluss. Zum Ursprung dieses Namens gibt es verschiedene Theorien: eine verweist auf die Pollen und Blüten, die im Frühjahr auf dem Wasser treiben, eine andere auf die wohlriechenden Edelhölzer, die auf dem Fluss transportiert wurden (Wikipedia). Besonders wohlriechend ist er zumindest heute nicht. Insgesamt sind die Vietnamesen immer sehr stolz auf ihr Land, ihre Stadt oder auf fast alles. So sind die Leute hier schon fast traurig, wenn man sagt, dass wir nur eine Nacht in Hue bleiben. Jeder will, dass seine Stadt einem am besten gefällt usw. Wenn man sagt, ihre Stadt ist mit dem Fluss echt schön, dann bedanken sie sich immer gleich artig und wirken mit Stolz erfüllt.

Die alte Kaiserstadt – Ancient Town

Wir machen uns zu Fuß auf zur Ancient Town, diese ist sponsored by UNESCO! Die Altstadt wurde nach dem Vorbild von Peking errichtet und von der UNESCO 1994 zum Weltkulturerbe erklärt. Auf Grund der Lage in Zentralvietnam wurde die gesamte Stadt sowie Teile dieser Anlage während des Vietnamkriegs stark beschädigt. Die Ruinen, so müssen wir (leider) sagen, haben auch ihren Charme und so macht die ganze Anlage einen sehr spannenden Eindruck. Die Regierung hat 2012 erklärt, 61 Millionen US Dollar zur Restaurierung von der Ancient Town bereitzustellen. So sehen wir auch unfertige Teile, Baustellen und Planen. Die Anlage ist insgesamt echt groß. Hier werden sogar Kutschfahrten und eine Art Shuttle Bus angeboten. Das Wetter meint es heute richtig gut mit uns und die Sonne sticht richtig (30 Grad im Schatten). Es gibt auch einige sehr angenehme schattige Gärten und Stellen nahe dem Wasser. Die historische Bedeutung ist deshalb so wichtig, da hier früher die Kaiser ihren Wohnsitz hatten. Uns hat die Besichtigung gefallen.

Pagode der himmlischen Frau

Im Anschluss fahren wir mit dem Taxi etwas außerhalb der Stadt zur Thien Mu-Pagode. Diese ist besonders, da es sich hierbei um die höchste Pagode in Vietnam handelt. Der Turm umfasst 7 Stockwerke. Ist schon ein sehr guter Anblick. Hinein darf bzw. kann man nicht.

Das Bauwerk wird „Die Pagode der alten Himmelsgöttin“ oder „Pagode der himmlischen Frau“ genannt, dies beruht auf der Legende von einer Frau die sagt, dieser Ort ist von einer Gottheit, und dann im Himmel verschwindet. Die Anlage ist ganz nett gemacht, hier ein kleiner Tempel, dort ein paar Statuen und einige Grünflächen. Hier befindet sich außerdem ein kleines Kloster und man sieht deshalb viele Mönche, auch Kinder, die hier arbeiten bzw. die Kleinen spielen nur. Die Pagode ist ganz nett zu besichtigen und kostet keinen Eintritt.

Abendprogramm

Da wir nur einen Tag in Hue sind, packen wir diesen Tag ziemlich voll. Wir lassen uns zum Markt fahren und betreten diesen noch nichts ahnend, was uns erwartet. Anfangs sehen wir noch nicht so viel, aber bereits nach wenigen Minuten wird uns die Weite des Marktes bewusst. Dieser ist einfach riesig, überall Stände, Läden, Krimskrams, Essen und sonstiger Schnickschnack. Total heftig, wie groß das ist und wie viel es zu kaufen gibt. Ob es die Unübersichtlichkeit in Istanbul übertrifft, ist fraglich, aber auf jeden Fall beeindruckend. Kaufen tun wir trotzdem nichts. Wir machen uns auf den Weg zum Hotel, wo ich erst mal die Chance ergreife und den Pool teste. War nicht warm, aber mal eine willkommene Abwechslung. Zum Abendessen sind wir der Empfehlung des Rezeptionisten gefolgt und haben wunderbar einheimisch gespeist. War echt toll.

Hue werden wir gut in Erinnerung behalten, die Stadt kann man sich durchaus anschauen. Wenn man noch zusätzlich einige berühmte Grabstatten besichtigen möchte, dann sind auch zwei Tage empfehlenswert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert