Russland – (Liebes)Grüße aus Moskau


      Keine Kommentare       Daniel       AllgemeinReise-Berichte      


Was gibt es schöneres, als nach den Strapazen der Rallye ein bisschen Großstadt-Luxus und Kultur zu erfahren. Die nächsten Tage machen wir Moskau unsicher, was sozusagen unser Auftakt zur Weltreise ist. Hier gibt es wirklich viel zu sehen und zu entdecken, aber mach dir doch selbst ein Bild davon und lies diesen Artikel.

Sicher in Moskau gelandet, warten wir noch eine Weile am Flughafen, da Nathalie, meine Freundin, uns während unseres Aufenthaltes in Moskau Gesellschaft leisten wird. Als sie da ist, machen wir uns alle gemeinsam auf den Weg zum Hotel, es gibt einen Expresszug, der vom Flughafen Domodedovo bis ins Zentrum nach Moskau hineinfährt und von da aus müssen wir noch ein Stück mit der Metro zurücklegen. Klingt eigentlich total einfach, wären da nicht überall diese kryptischen, völlig unlesbaren Symbole auf den Schildern, kann doch kein Mensch was damit anfangen. Schnell stellen wir fest, dass die kyrillischen Schriftzeichen eher selten in lateinische umgewandelt werden und wenn dann nur sehr klein darunter stehen. Aber macht nichts, da wir auch einen Metroplan auf kyrillisch haben, können wir die Schriftzeichen vergleichen und wir sind ja schließlich nicht in Eile. Mathias macht es sich zur Aufgabe für die nächsten Tage das russische Alphabet etwas besser kennenzulernen. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Nachdem wir das Hotel erfolgreich gefunden haben, eingecheckt (die Frau an der Rezeption sprach leider auch nur russisch) und erst einmal richtig angekommen sind, schließlich ist das für Mathias und mich fast schon wie nach Hause kommen, denn wir werden hier 5 Tage sein, stell dir das mal vor, an einem Ort, ziehen wir auch schon Richtung Zentrum los. Dieses ist von der Unterkunft aus sehr gut zu erreichen, innerhalb von zwei Metro-Stationen sind wir dort. Für heute Abend haben wir nichts Besonderes geplant, wir wollen essen gehen und ein wenig durch die Stadt schlendern, um einfach mal einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Und schon ist es passiert, wie der Zufall will, stehen wir plötzlich auf dem Roten Platz, vor uns der Kreml, links die absolut bezaubernde St. Basilius Kathedrale und rechts das State Historical Museum. Eigentlich wollten wir uns dieses Highlight für die nächsten Tage aufheben, aber anscheinend ist das Moskauer Zentrum doch recht überschaubar. Da stehen wir nun mitten auf dem Roten Platz, völlig sprachlos und bewundern die Schönheit der einzelnen Gebäude um uns herum. Allen voran natürlich die St. Basilius Kathedrale, für mich sieht sie einfach aus, wie nicht von dieser Welt, einfach wunderschön und wie von Zauberhand geschaffen.

Am nächsten Tag starten wir mit einer Sightseeing-Bustour inklusive Audioguide, wie wir es schon häufiger in großen Städten gemacht haben. Die Touren sind einfach bewährt, um einen Überblick über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu bekommen. Außerdem verschaffen sie einem interessantes Hintergrundwissen zu den verschiedensten Dingen. Das Busticket ist zwei Tage gültig und in Moskau gibt es zwei unterschiedliche Touren, sowie eine Bootsfahrt. Wir starten mit der roten City-Tour und fahren erst einmal eine komplette Runde. Wir sehen viele große, mächtige und teils sehr alte Bauwerke. Im Mittelpunkt ist jedoch stets der Kreml und die ihn umgebenden roten, sehr hohen Mauern. Gestern habe ich mich noch gefragt, woher der Rote Platz eigentlich seinen Namen hat, heute werde ich schon dank des Audioguides darüber aufgeklärt. Nicht etwa, weil die Mauern des Kreml rot sind und auch das State Historical Museum eine rote Fassade hat, wäre also naheliegend, vielmehr, weil das russische Wort für rot auch schön bedeutet. Ob der Platz an sich nun schön ist, darüber lässt sich diskutieren. Jedenfalls sind es die Gebäude rings um den Platz. Außer den bereits genannten ist dort auch noch ein riesiges Kaufhaus mit dem Namen „GUM“, welches es dort schon ewig gibt und welches bei Nacht auch sehr schön beleuchtet ist. Eine weitere erwähnenswerte Anekdote gibt es zur traumhaften St. Basilius Kathedrale. Laut einer Geschichte hat Ivan der Schreckliche die Erbauer der Kathedrale nach ihrer Fertigstellung gefragt, ob diese je wieder etwas annähernd so Schönes bauen könnten. Diese haben natürlich mit „Ja“ geantwortet in der Hoffnung erneut einen Auftrag für ein Bauprojekt dieser Größenordnung zu erhalten. Falsche Antwort, Ivan wollten nämlich hören, dass diese Kathedrale das Schönste ist und für immer bleibt. Daraufhin hat er den Erbauern die Augen ausstechen lassen, dass sie nie wieder etwas annähernd Schönes sehen bzw. bauen können. Er ist wohl seinem Namen durchaus gerecht geworden. 🙂

Anschließend an die Busfahrt machen wir uns auf zur Bootstour. Hier bekommen wir aus nächster Nähe die unglaublich große Statue zum Gedenken an Peter den Großen zu sehen. Wirklich beeindruckend. Dieser wird als Kapitän eines Schiffes dargestellt, wobei die Proportionen von Mann und Schiff mal so überhaupt nicht passen. Dient wohl dazu, dass der gute Peter einfach noch viel größer erscheint. In jedem Fall sehenswert diese Statue.

Ein neuer Tag beginnt und was machen wir? Richtig! Erstmal Busfahren, heute ist die grüne Tour an der Reihe. Diese geht etwas länger und entfernt sich auch vom Zentrum bis hin zur höchsten Stelle von Moskau. Hier darf dann auch jeder aussteigen und die sagenhafte Aussicht über diese einfach riesige, scheinbar endlose Stadt genießen. Außerdem bekommen wir den Gorki-Park zu Gesicht, welcher wohl das riesige, atmende Herz der Stadt zu sein scheint. Es ist einfach eine riesige, grüne Parkanlage inmitten der Stadt. Wirklich sehr, sehr schön und ich kann mir gut vorstellen wie sich die Großstädter in jeder freien Minute hier zurückziehen, um etwas Ruhe vor dem stressigen Alltag der Großstadt zu finden.

Wir beschließen also den Gorki-Park am heutigen Abend mal aus nächster Nähe zu betrachten und schlendern ein ganzes Stück im Park und teils direkt am Fluss Moskwa entlang. Hier ist wirklich so einiges geboten, nicht nur die schön beleuchteten Gebäude und Brücken entlang der Moskwa, sondern auch die vielen Menschen, die hier ihren Feierabend verbringen. Wir schauen bspw. eine ganze zeitlang einer Menge Leute beim Tanzen zu. Dies scheint jedoch keine organisierte Tanzveranstaltung zu sein, vielmehr treffen sich hier lose Tanzbegeisterte einfach um das zu machen, was ihnen am meisten Freude bereitet. Tanzen.

Unsere weitere Zeit in Moskau verbringen Mathias und ich vor allem noch mit Nacharbeiten zur Rallye. Hier müssen noch einige Bilder sortiert, Texte geschrieben und Sponsoren kontaktiert werden. Nathalie schaut sich währenddessen das ein oder andere Shoppingcenter an und zwei Kunstgalerien der modernen Kunst. Insgesamt gibt es wirklich eine Vielzahl an Museen und Theatern in der Stadt, sodass vermutlich für jeden Kulturbegeisterten etwas dabei ist. Außerdem gibt es auch unzählige Kirchen zu bestaunen, so auch die Christ-Erlöser-Kathedrale, welche wir gemeinsam begutachten.

Die Kathedrale ist noch nicht sehr alt, was innen vor allem sehr deutlich zum Vorschein kommt, da alle Wände und Decken bunt bemalt sind und es keinerlei Anzeichen von Ausbleichung gibt. Die Kirche besteht mehr oder weniger aus einem einzigen, riesigen Saal ohne jegliche Sitzgelegenheiten. Ganz anders als Kirchen oder Kathedralen, die ich von Zuhause kenne. Viel interessanter als die Kathedrale selbst ist meiner Meinung nach ihre Vergangenheit. Ursprünglich war auf diesem Gelände mal ein Nonnenkloster angesiedelt. Dieses musste letztendlich nach längerem Rechtsstreit einem anderen Gebäude weichen. Die oberste Nonne „verfluchte“ daraufhin das Gelände und besagte, dass hier kein weiteres Gebäude mehr als 50 Jahre bestehen bleibt. Dies ist bis heute der Fall. Hier stand bereits eine riesige Kathedrale, nach dessen Vorbild die heutige hier erreichtet wurde. Außerdem wollte hier die Sowjetunion eine einzigartige Machtzentrale erbauen, an dessen Spitze eine über 100 Meter hohe Lenin-Statue angebracht werden sollte. Weiter als die Fertigstellung des Fundaments kam es dann jedoch nicht. Bis zur Errichtung der neuen Kathedrale stand hier dann das größte Hallenbad der Sowjetunion. Aber wie gesagt, kein Gebäude länger als 50 Jahre. Mal sehen, wie lange die Kathedrale hier noch steht. 🙂

So geht auch die schönste Zeit vorbei, wir bringen Nathalie noch zum Express-Zug und machen uns dann selbst auf den Weg zur Transsibirischen Eisenbahn, mit der wir die lange Reise nach Ulan Bator antreten werden.

English Part:

After an amazing rally adventure we arrived safely in Moscow. At the airport we are waiting for our special guest who is visiting us during our stay in Moscow, Nathalie, my girlfriend. There is an express train from the airport Domodedovo to the city centre and from there it’s only two metro stations to our accommodation. Sounds easy, but there are nearly no Latin letters, just some kind of hieroglyphics. 🙂 Some people also say Cyrillic letters. However, it’s more difficult to read and find our destination as with Latin letters. But finally we made it!

So, what to do now in Moscow? For this evening we don’t plan anything special, we just want to go out, have dinner and see something of the city. The city centre is very beautiful, there are a lot of big, old buildings and at night many of them are lighted. And as it often is if you expect nothing, suddenly we are standing in the middle of the Red Square. In front of us is the Kremlin and to our left is the wonderful St. Basilius Cathedral. Totally amazing! The square itself isn’t really spectacular, but the buildings around are. Beside the cathedral and the Kremlin is a very old shopping mall called “GUM” and the State Historical Museum which is in the same red as the walls of the Kremlin. The buildings are really fascinating, but most amazing of them is the St. Basilius Cathedral. For me it looks like it was built by a magician.

The next two days we did a city sightseeing tour by bus. We often do this in big cities, because you get a good overview about the city and its sights. Also you get a lot of information about many different things and buildings because there is an audio guide included. So the bus tour is very helpful for exploring a city. In Moscow there is also included a free boat trip on the Moskva. We also did this and the highlight for me was the very impressive statue of Peter the Great. He is presented as a captain of a boat, but the relation between ship and man doesn’t match, so it seems that he is still bigger. Very amazing. I think you should see that if you ever come to Moscow.

Altogether has Moscow a lot of old, beautiful buildings, many art galleries and theatres and a very big and wonderful park called Gorki. So there is a lot of culture and other things to explore. Personally I think Moscow is a must-see city of the world!

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