Heute möchte ich dir ein funktionales und preiswertes Messer vorstellen, das sich bereits auf mehreren Reisen bewährt hat. Jetzt fragst du dich mit Sicherheit, warum ausgerechnet ein Messer? Wofür benötige ich denn ein Messer zum Verreisen? Da stimme ich dir vollkommen zu, für die meisten Backpacking-Touren oder anderen Urlaube benötigst du in Normalfall kein Messer. Ich selbst nehme in der Regel aber immer ein Taschenmesser mit, da dieses eben enorm funktional ist und wenig Platz benötigt. Außerdem beschäftige ich mich privat viel mit Survival bzw. Bushcrafting, wobei ein Messer ein sehr wichtiges Werkzeug darstellt. Auf meiner Finnland-Reise war es auch ein sehr sinnvoller Bestandteil der Ausrüstung. Unter anderem eben fürs Angeln und Feuer machen. Weitere sinnvolle Ausrüstungsgegenstände die du unbedingt auf deine Reise mitnehmen solltest findest du übrigens in der Project Deborah Packliste.
Bei dem Messer, das ich dir nun vorstelle, handelt es sich um eine Kooperation der Firmen Light-My-Fire und Mora of Sweden. Letztgenannte Firma stellt schon seit über einem Jahrhundert Messer her und ist somit auch der Messerlieferant für Light-My-Fire, die dieses Messer dann mit einem von ihnen produzierten Feuerstahl kombinieren. Light-My-Fire stellt in erster Linie Produkte her, die das Feuer-machen erleichtern sollen. Mittlerweile aber auch nützliche Outdoor-Küchen-Helfer. Beide Unternehmen sind für ihre jeweiligen Produkte anerkannt und renommiert. Wird aber das in Kooperation hergestellte Produkt „Swedish FireKnife“ diesem hohen Ruf gerecht?
Das Messer
Wer schon mal im Besitz eines Mora-Messers war, wird auch bei diesem Messer exakt dieselben Eigenschaften vorfinden. Dazu gehören unter anderem ein sehr geringes Gewicht (94 Gramm), ein rutschfester Griff aus Kunststoff, der zwar etwas billig aussieht, dafür aber eine sichere Benutzung bei Nässe gewährleistet, sowie eine Kunstoffscheide. Letztere kann nicht nur an einen Gürtel angebracht werden, sondern auch direkt an den Hosenbund oder beispielsweise an die Hosentasche gemacht werden, da sie über einen Clip verfügt und nicht über eine Schlaufe. Vorteil gegenüber einer Schlaufe ist, dass sie einfach und jederzeit angebracht oder entfernt werden kann. Als Nachteil könnte ausgelegt werden, dass du die Scheide samt Messer theoretisch verlieren kannst. Ich persönlich hatte aber noch nie das Gefühl, der Clip befestigt die Scheide wirklich sehr gut am Hosenbund oder am Gürtel. Das Messer selbst hält erstaunlich gut in der Kunstoffscheide. Diese verfügt außerdem noch über ein kleines Loch an der Spitze, damit eventuell vorhandenes Wasser ablaufen kann und sich nicht in der Scheide anstaut.
Die Klinge besteht beim Swedish FireKnife, wie auch bei vielen anderen Mora-Messern, aus Sandvik 12C27 rostfreiem Stahl. Diese Art Stahl ist relativ weich, weshalb sich die Klinge mühelos nachschärfen lässt. Dementsprechend wird sie aber auch schneller stumpf als Klingen aus härterem Stahl. Ich persönlich bin jedoch ein Fan von weicheren Klingen, da ich lieber öfters nachschärfe, dafür aber ohne größeren Aufwand. Mora liefert die Messer generell sehr scharf aus, weshalb am Anfang nicht nachgeschärft werden muss.
Apropos Messerschärfen vielleicht noch ein paar Worte meinerseits: Generell erfordert es etwas Übung, die Klinge sollte nämlich, jetzt mal unabhängig ob mit Wetzstahl oder Abziehstein, immer im selben Winkel abgezogen bzw. gewetzt werden. Dieser Winkel liegt irgendwo zwischen 10 und 30°, je nach dem was du auch genau mit der Klinge bzw. dem Messer später vorhast. Ein spitzerer Winkel wird schärfer und eignet sich daher hervorragend zum Schneiden. Der flachere Winkel hingegen ist vorteilhafter für das sogenannte Batoning, da so mehr Druck auf das Holz übertragen wird. Als Batoning wird das Spalten von Holz mit dem Messer bezeichnet. Die besondere Form der Klinge des hier vorgestellten Messers, vereinfacht das Schleifen des Messers jedoch beträchtlich, da im Grunde schon ein Winkel vorgegeben wird. In der Regel haben alle Mora-Messer diese Klingenform. Das Swedish FireKnife ist mit seinen Maßen (225 x 45 x 38 mm) sehr handlich und kompakt, eignet sich daher besonders für feine Schnitzarbeiten, das Ausnehmen und Filetieren von Fischen, etc. Aufgrund des weicheren Stahls und der relativ kurzen Klinge ist es aber weniger für das Batoning geeignet.
Der Feuerstahl
Im Griff des Swedish FireKnife ist ein Feuerstahl der Firma Light-My-Fire sicher integriert. Dieser lässt sich durch eine leichte Drehung herausziehen, sitzt ansonsten aber sehr gut am Messergriff fest, sodass ein Verlust nahezu unmöglich ist. Daran befestigt ist außerdem noch eine Kordel, mit der das gesamte Messer oder eben auch nur der Feuerstahl beispielsweise an das Handgelenk angebracht werden kann. Der Feuerstahl des Swedish FireKnife funktioniert wie jeder andere Feuerstahl der Firma Light-My-Fire bei jedem Wetter, also auch bei Nässe und jeder Höhenlage. Er ist lediglich etwas kleiner als üblich und für rund 3000 Zündungen geeignet. Die damit erzeugten Funken werden bis zu 3000 °C heiß und eignen sich daher wunderbar zum Entzünden eines Lagerfeuers, eines Gasbrenners, usw. Zum Vergleich: Funken, die bspw. mit Hilfe von Feuersteinen erzeugt werden erreichen in der Regel nicht mal eine Temperatur von 100 °C. Es ist allerdings möglich auch mit diesen ein Feuer zu entfachen, das ist aber ein anderes Thema. 🙂 Was ich dir damit mitteilen möchte ist, dass es mit ein wenig Übung wirklich jedem möglich ist ein Feuer mit dem Swedish FireKnife zu entfachen. Funken können erzeugt werden, indem der Messerrücken über den Feuerstahl gezogen wird. Der Light-My-Fire-Feuerstahl besteht übrigens aus eine speziellen Magnesiumlegierung und wird sogar von vielen Armeen dieser Welt eingesetzt, was für eine gewisse Zuverlässigkeit spricht. Bei der ersten Benutzung werden nicht gleich Funken sprühen, da der Feuerstahl mit einer Schutzschicht überzogen ist, also bitte nicht erschrecken. 🙂 Das gesamte Paket, also Messer inklusive Feuerstahl gibt es wie gewohnt bei Light-My-Fire Produkten in den verschiedensten knallbunten Farben. Wer nicht so auf Farbe steht kann sich auch für die Variante in schwarz-grau entscheiden. Ich persönlich habe das Swedish FireKnife in orange-grau, da es so einfach leichter in den Tiefen des Rucksacks oder sonst wo zu finden ist.
Fazit:
Das Swedish FireKnife besticht durch die einzigartige Kombination von Messer und Feuerstahl, welche es bspw. ermöglicht, mit nur einem Tool einen Fisch auszunehmen, zu säubern, Brennholz zu zerkleinern und ein Lagerfeuer zu entzünden. Das Messer ist außerdem sehr robust, enorm handlich und kompakt, sowie sehr pflegeleicht. Im Gegensatz zu einem Feuerzeug oder Streichhölzern funktioniert der Feuerstahl bei jeder Wetterlage und in jeder Höhenlage. Dadurch ist er wesentlich zuverlässiger als andere Methoden die verwendet werden, um ein Feuer in Gang zu bringen. Mit einem UVP von 31,95€ ist es auch noch sehr preiswert wie ich finde. In meinen Augen ist das Swedish FireKnife das perfekte Allzweckmesser für Einsteiger zu einem vernünftigen Preis. Natürlich gibt es Stahl der hochwertiger ist, Klingen die länger sind und auch Griffe die schöner sind, aber in punkto Funktionalität ist dieses Messer ein absolutes Muss. Es liegt nahezu perfekt in der Hand, der rutschfeste Messergriff verhindert ein Abrutschen auch bei nassen, feuchten Händen und die Klinge ist einfach nachzuschärfen, sowie handlich im Umgang. Ich finde nur ein kleines Manko, das Swedish FireKnife könnte insgesamt einen Tick größer sein. Wobei das schon „Jammern“ auf allerhöchstem Niveau ist. Selbst wer größere Messer bevorzugt kann das Swedish FireKnife auch als Ersatz bzw. Zweitmesser mitführen, bei dem geringen Gewicht sollte das kein Problem darstellen. Letztendlich bleibt festzuhalten, dass das Swedish FireKnife ein sehr robustes, funktionales Messer ist, das auch noch voll und ganz im Preis überzeugt.
Kaufen kannst du das Messer hier:
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