Ulan Bator – Die Heimat des Dschingis Khan


      Keine Kommentare       Mathias       AllgemeinMongoleiReise-Berichte      


Die Hauptstadt der Mongolei. Dieses extreme Verhältnis gibt es wohl in so gut wie keinem anderen Land. Die Mongolei hat insgesamt ca. 3 Millionen Einwohner und ist in Bezug auf die Größe des Landes damit das am dünnsten besiedelte Land der Welt. In Ulan Bator leben knapp die Hälfte aller Einwohner, also um die 1,3 Millionen. Die zweitgrößte Stadt des Landes hat 68.000 Einwohner und dort leben nur „so viele“ Leute, da es sich bei der Stadt um eine Ansiedlung von Bergminen und deren Arbeiter handelt. Verrückt.

Wir kommen also am Bahnhof an und laufen zu unserem Hostel. Die Stadt macht auf den ersten Blick keinen schönen Eindruck. Viele Gebäude haben die besten Zeiten bereits hinter sich, die Gehsteige sind brüchig, nicht geteert oder schlicht nicht vorhanden. Das letzte Stück zu unserem Hostel ist ebenfalls ein Feldweg mit einigen Schlaglöchern und das mitten in der Hauptstadt. Das Hostel selbst ist sehr in Ordnung und der junge Chef sehr nett und freundlich. Wir müssen auf Grund der kurzen Nacht noch etwas Schlaf nachholen. Anschließend machen wir uns auf in die Stadt. Wir gehen einfach ohne Ziel spazieren. Das Wetter ist frisch und der Wind kalt. In der Sonne geht es aber. Wir laufen durch merkwürdige Gassen und schon allein auf Grund des Verkehrs merken wir, wir sind in Asien. Die Rechte des Fußgängers sind beschränkt. Selbst, wenn die Ampel für Fußgänger grün ist, heißt das nicht, dass tatsächlich keine Autos kommen. Das Gleiche gilt für die Zebrastreifen.

Wir machen uns auf ins Zentrum der Stadt, dem Chinggis Square. Dort ist das Regierungsgebäude und davor befindet sich eine große Statue von Dschingis Khan, dem größten Helden der Mongolei überhaupt. Dazu aber später noch mehr. Der Platz ist sehr großflächig und auch einige Leute sind hier. Für die Kinder gibt es so kleine Mini-Autos zum Fahren. Das sieht ganz witzig aus. Vom Platz machen wir uns auf in das National Museum of Mongolia. Das Museum zeigt eindrucksvoll die verschiedenen Epochen, die die Mongolei durchlaufen hat. Von den ersten Funden von Werkzeugen der Steinzeit, die Funde der Dinosaurier in der Wüste Gobi, bis zur heutigen Zeit und die politische Situation im Land. Am meisten beeindruckt hat uns natürlich die Ära von Dschingis Khan, der 1206 die verschiedenen Stämme der Mongolei vereint hat. Damit ist er der Begründer des größten Reichs der Welt aller Zeiten. Auf einer Landkarte ist die Größe abgebildet und es ist einfach abnormal riesig. Es umfasst fast die Hälfte der Erde. Von China reicht das Reich über die komplette Türkei bis knapp vor Bulgarien. Die Verwaltung eines solchen Reiches erscheint unglaublich. Das Museum ist echt toll gemacht und die Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall. Leider ist das National Nature Museum aktuell wegen Renovierung geschlossen, dort hätten wir uns gerne die Dinosaurier Fundstücke aus der Wüste Gobi angeschaut.

Auf dem Rückweg schauen wir noch in einem Einkaufszentrum vorbei und sehen, dass es eigentlich die gleichen Produkte wie bei uns auch gibt. Vermutlich haben wir uns eine noble Adresse herausgesucht, denn hier ist alles relativ teuer und teurer als wir erwartet haben. Im Supermarkt machen wir dann noch einige witzige Entdeckungen. Deutsche Produkte (unsere Vermutung wird später noch bestätigt) sind hier sehr beliebt. So entdecken wir die Kartoffelchips vom Edeka mit Sonnenblumenöl (fällt schon auf, wenn plötzlich deutsche Wörter auftauchen), die Brillenputztücher von Gut & Günstig oder deutschen Käse.

Die Wetterverhältnisse sind hier etwas extrem. Am Tag, als wir angekommen sind, war es ziemlich kalt und es war bereits etwas frostig. Im Laufe der Woche wurde das Wetter immer besser und Mitte der Woche hatten wir 22 Grad. Am nächsten Tag hat es abends wieder gescheit und am darauffolgenden Morgen waren alle Autos voller Schnee. Verrückt.

Manchmal geht es wild zu auf den Straßen: Wir laufen gemütlich vom Abendessen nach Hause, es ist dunkel und wir atmen die kühle Luft. Plötzlich kracht es auf der Straße, ein Auto hat vermutlich ein anderes Auto gerammt und fährt ziemlich schnell durch die Hecke, über den Fußgängerweg und crasht in eine Hauswand. Die Insassen des Autos steigen alle fünf sofort aus und einer rennt zum gerammten Auto und die Frau dort lehnt noch mit dem Kopf auf dem Airbag. Kurze Zeit später kommt sie wieder zu sich. Was wie aus einem Actionfilm klingt, ist gerade hier vor uns live passiert und das Auto ist nur ca. 20m vor uns ungebremst in die Hausmauer gefahren. Puh, das hätte auch anders für uns ausgehen können. Lieber schnell weiter und zurück ins sichere Hostel.

An unserem letzten Abend waren wir noch im Grand Khan Irish Pub, laut einem Einheimischen sei dies der größte Irish Pub der Welt. Im Internet fanden wir darüber keine klare Auskunft, deswegen mussten wir es uns selbst live anschauen. Das Lokal ist groß und für hiesige Verhältnisse sehr groß sogar. Es gibt vermutlich um die 150 Sitzplätze. Möglicherweise sogar noch andere Etagen. Dass es aber der größte Irish Pub der Welt ist, wage ich dennoch stark zu bezweifeln.

Ulan Bator ist nett, kann man anschauen, muss es aber eindeutig nicht zu lange. Die Sehenswürdigkeiten sind überschaubar. Das National Museum und der große Platz haben uns am besten gefallen. Ulan Bator kann aber auch der Start in eine wirklich klasse Tour durch die Mongolei sein. Mehr dazu im nächsten Artikel!

 

English part:

Ulan Bator, or as it is written international Ulaanbaatar, the capital of Mongolia. There is an extreme ratio, which can be hardly found anywhere else. Mongolia has a total population of 3 million people. Concerning the size of the country, it is the lowest settled country in the world. In Ulaanbaatar are living around 1.3 million people and so nearly half of all Mongolians. The second biggest city has 68.000 inhabitants. This is crazy.

We arrive with the train and walk to the hostel. After sitting and laying for such a long time, it feels good to use your own feet again. Unfortunately it is freezing cold outside. Our hostel is nice and the owner is very friendly. The last night was a little bit short for us, so we have to take a nap first. 🙂 At afternoon we go out for a walk. In the traffic you can really feel you are in Asia now. The rights of the pedestrians are restricted. Even when the signal is green for pedestrians, it doesn’t mean there is no car coming. You always have to be careful and expect the unexpected.

The next day we do a little sightseeing trip. We are passing the state department store and the giant post office building. Both are nice to see. After a while we arrive at the central city, the Chinggis Square. The square itself is quite huge and a few people are sitting around the statues. It has a nice atmosphere here. On one site of the square there is the council building. In front of this is a big Chinggis Khaan statue. Chinggis Khaan (english Genghis Khan) is the biggest hero in Mongolia. Our next stop is the National Museum of Mongolia. This is worth a visit. The museum contains every step in the development of Mongolia, from Stone Age till today. Most impressive is the history part about the Mongolian empire. Chinggis united the different Mongolian tribes and was the founder of the biggest empire ever. Nearly half of the world was under Mongolian leadership. That is quite impressive!

On our way back home we make a short stop in a supermarket. There we discover a lot of German products and brands like for example German crisps, German cheese or even cleaning tissues for glasses. Some days later our guide told us, there are so many products from Germany here in Mongolia. We didn’t expect this.

The weather was also kind of extreme here. The day we arrived it was freezing cold and the wind was chilly. The next days the temperature rise a little bit. In the middle of the week we had 22 degrees and the sun was lovely. The day after this, the weather changed again and it was snowing in the night. At the next morning all the cars were full of snow. Crazy weather!

Also crazy was a situation in the traffic. We had dinner somewhere in the town and are walking home. Suddenly a crash on the street, we guess a car crashed into another car. Then the car was driving through the hedge and crashed into a house wall. All the five passengers were running out of the car and one of them was looking after the lady in the crashed car. The lady was unconscious for a short time. The car which crashed into the house was much too fast and didn’t even brake in front of the house. This sounds like an action movie, but it happened just 20 meters in front of us. Luckily we were not walking 20 meters further. So, definitely time to get back in the hostel.

Ulaanbaatar is nice, but it is not impressive. Perhaps this is because we have seen so many other things before. The National Museum of Mongolia and the square were the best sights in our eyes. You don’t have to visit the city itself, but the city can be your starting point for a tour through wonderful Mongolia (the country without fences). Don’t miss our next article.

 

 

 

 

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