Wadi Shab – Das beste Wadi kommt zum Schluss?


      Keine Kommentare       Mathias       AllgemeinOman      


Der Oman ist bekannt für seine vielen Wadi im Land. Auch die Einheimischen machen dort gerne einen Ausflug hin (siehe Wadi Bani Khalid). Da es uns dort aber sehr gut gefallen hat, machen wir uns nach unserem Wüstentrip erneut auf in solch eine kleine Oase, diesmal das Wadi Shab im Nordosten des Landes.

Diesmal haben wir von Sur aus eine kurze Anfahrt. Direkt an der Autobahn gibt es eine Ausfahrt für das Wadi Shab. Auf dem Parkplatz sind diesmal eindeutig die Touri-Autos in der Überzahl, wobei sich die generelle Anzahl in Grenzen hält. Wir kommen auch unter der Woche (Sonntag ist hier der erste Arbeitstag) zur Wasserquelle. Direkt loslaufen kann man aber nicht, da man mit einem kleinen Boot auf die andere Stegseite (Luftlinie 100 Meter) fahren muss. Den Service übernehmen ein paar Jungs für kleines Geld.

Wanderung ganz nach unserem Geschmack

Shab befindet sich praktisch zwischen zwei riesigen Felswänden und gibt ein sehr imposantes Bild ab. Wir laufen den Weg entlang. Anfangs noch durch das steinige ausgetrocknete Flussbett, dann seitlich etwas erhoben neben dem Wasser. Daniel hat gelesen, dass 2012 hier im Wadi Shab die Weltmeisterschaft im Cliffdiving (ugs. Klippenspringen) stattgefunden hat. Der Weg ist immer durch ein paar rote Pfeile markiert und wechselt sich zwischen naturbelassenen Pfaden wie befestigten Passagen ab. Ist schon anspruchsvoll, da auch Sprungpassagen enthalten sind, sofern man nicht durch das Wasser latschen möchte. Daniel ist voll in seinem Element. Ich höre ihn das Lied „Das Wandern ist des Dani’s Lust“ inbrünstig singen. 🙂

Der Weg macht sehr viel Spaß, erfordert aber auch Konzentration und gutes Schuhwerk. Wir laufen durch Palmen, überqueren kleine Brücken und gelangen schließlich zu den gewünschten Pools. Bis hierhin sind wir ca. 45 Minuten unterwegs. Ach ja, im Wadi Shab wird heute übrigens mehrheitlich deutsch gesprochen. So viele Landsleute hatten wir bisher noch nicht um uns herum im Oman. Nach einer kurzen Picknick-Pause schlüpfen wir in unsere Badeklamotten und ab geht’s. Wir haben ein spannenden Ziel vor uns. Das Wasser ist angenehm frisch und zu 100 % klar, traumhaft. Die enormen Felswände legen den Lauf des Wassers klar fest und wir folgen diesem. Das Wasser wird flacher, mal steigen wir über kurz Steinbänke, mal ist es so tief, dass wir von einer Erhöhung reinspringen können.

Das Schwimmen lohnt sich

Wir kommen wieder an einen größeren Pool, an dem scheinbar das Ende erreicht ist. Wir schwimmen einfach mal weiter und erkennen tatsächlich eine minimale Öffnung im Fels. Für Leute mit Platzangst ist hier eindeutig Endstation. Die Spalte ist oberhalb der Wasserfläche gerade so breit, dass unsere Köpfe und Oberkörper seitlich hindurch passen. Sehr spannend hier! So tasten wir uns langsam ca. 10 Meter vor und hören bereits lautes Wasserplätschern. Wir gelangen in eine Art Höhle mit einem Wasserfall! Bombastisch! Das beste Erlebnisbad zu Hause kann einpacken hiergegen! Natur pur inmitten des Wadi Shab im Oman!

Der Ausflug in das Wadi Shab hat sich sowas von gelohnt, dass es schwierig ist, hierfür die passenden Worte zu finden. 🙂 Wir hatten sogar die Kamera dabei, aber vermutlich wird die Atmosphäre nicht ganz übermittelt.

Sterne und tierischer Besuch

Jedenfalls gehen wir irgendwann zurück und fahren mit dem Auto weiter. Wir haben noch ein weiteres Ziel für den heutigen Abend. Wir wollen an den White Beach von Fins, um dort die Nacht zu verbringen. Den Tipp hierfür haben wir aus einem Camping-Artikel aus dem Spiegel. So fahren wir zu dem kleinen Örtchen Fins, dann noch 5 km auf Schotterpiste und erreichen mehrere kleine Strandbuchten. Wir entscheiden uns für einen weitläufigen Strandabschnitt und wollen hier die Nacht verbringen. Gewohnte Arbeitsteilung: Daniel kümmert sich um das Nachtlager und Essen, ich such nach Feuerholz (hier sehr rar) und mache dann Feuer. Wir ernähren uns gut, lauschen dem Meer und bewundern die Sterne vom Lagerfeuer aus. Ich erfülle mir noch einen kleinen sehnlichen Wunsch (dieser Reise) und schlafe unter freiem Himmel. Meine Decke ist diesmal ein leuchtender Sternenhimmel und die Schlafunterstützung das Rauschen des Meeres. Herrlich!

Die Sonne geht über dem Meer auf und bietet einen tollen Anblick vom „Bett“ aus. So kann man mehr als gelungen in den Tag starten. Nachts haben noch ein paar Esel oder Muli bei uns am Auto vorbei geschaut. Jetzt am Morgen kommt erst eine Horde Ziegen, dann noch zwei Kamele vorbei und schauen mal, wie es uns so geht. Fast wie im Paradies. Wir frühstücken am Strand lecker und gehen anschließend noch eine Runde schwimmen im herrlich klaren Meer. Die Definition eines wunderbaren Morgens? Wir haben ihn gerade erlebt. 🙂

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