Die vier Wochen auf den Philippinen gingen viel zu schnell vorbei, wobei es für uns mal angenehm war länger in einem Land zu verweilen. Doch nichtsdestotrotz geht unsere Reise weiter in das vermeintlich nächste Paradies – Neuseeland. Nach ein paar entspannten Tagen in Auckland starten wir unser Abenteuer tief unter der Erde und in einer wundervollen Fantasiewelt, die wohl doch real existiert. Lass dich überraschen!
Nach einer etwas längeren Flugreise von Manila über das uns mittlerweile gutbekannte Low Cost Terminal KLIA 2 in Kuala Lumpur und den Flughafen Gold Coast an der Ostküste Australiens sind wir endlich in Auckland, Neuseeland angekommen. Wie viele von euch bestimmt wissen, war Mathias bereits 2012 in Neuseeland und daher ist es wohl mehr auf mich zurückzuführen, dass wir diese lange Reise auf uns genommen haben. Ja, es ist schon fast ein Herzenswunsch von mir nach Neuseeland zu reisen. Dazu muss man vielleicht wissen, dass ich ein großer Fan von saftig grünen Wiesen und Wäldern, hohen Bergen sowie dem Meer und Vulkanen bin. Außerdem stehe ich total auf Camping und die Natur. Neuseeland verbindet dies alles; also nichts wie hin! 🙂
In Auckland kommen wir netterweise bei einem entfernt Bekannten von Mathias unter, was uns einen wirklich ausgezeichneten Start bereitet. An dieser Stelle nochmals vielen, vielen Dank an Axel und seine Familie für das Obdach, Speis und Trank und einfach alles. Besser hätte das Abenteuer Neuseeland nicht starten können. Es gibt nahezu grenzenlose Möglichkeiten, wie Neuseeland bereist werden kann. Wir entscheiden uns für die wohl populärste – einen Camper-Van. Auch hier gibt es gefühlt jedes Modell mit jeder Ausstattung, vom einfachen Sleeper-Van bis zu vollausgestatten Wohnmobilen. Wir entscheiden uns bewusst für ein „besseres Mittelding“, heißt im Detail einen Self-Contained Campervan. Self Contained bedeutet, dass es mit diesem Fahrzeug möglich ist mehrere Tage autark zu campen, sprich ohne Strom, fließend Wasser und Toilette. Dies alles ist nämlich ins Fahrzeug integriert, der Camper verfügt sowohl über Frisch- und Abwasser als auch über eine Chemie-Toilette, einen Kühlschrank, Herd und Spültisch. Nun werden sich viele vielleicht fragen, warum wir uns dafür entschieden haben. In Neuseeland gibt es komplett kostenlose Campingplätze, die teilweise wirklich über nichts verfügen außer den Stellflächen und auf diesen sind in der Regel nur Self Contained Fahrzeuge erlaubt. Außerdem ist es bei schlechtem Wetter einfach von Vorteil, wenn man alles im Auto erledigen kann. 🙂
Unser erstes großes Highlight, welches wir mit dem Campervan ansteuern, sind die weltbekannten Waitomo Caves. Diese sind vor allem für ihre „Glowworms“ (hat nichts mit den deutschen Glühwürmchen zu tun) bekannt; dabei handelt es sich um Pilzmückenlarven, die an den Decken hängen und lange klebrige Fäden herunterhängen lassen. Außerdem erzeugen sie mithilfe eines Enzyms ein bläuliches Licht, wodurch Insekten angelockt werden. Diese verfangen sich in den Fäden, welche die Larve einzieht, um sich zu ernähren. Selbstverständlich gibt es verschiedene Anbieter, die verschiedene Touren anbieten, um die Höhlen zu erkunden. Wir entscheiden uns für die Tour Black Labyrinth, bei der man mit einem Luftreifen teils durch die Höhle schwimmt, rutscht, springt oder sich auch einfach mal treiben lässt. Klingt doch vielversprechend.
Die Tour wird von zwei Guides begleitet und unsere Gruppe besteht in etwa aus zehn Personen. Zuerst werden wir mit dem Auto zum „Übungsplatz“ gebracht, wo jeder unter Beweis stellen muss, ob er auch richtig mit dem Reifen ins Wasser springen kann. Der Reifen wird nämlich an das Gesäß gelegt, sprich das Gesäß wird an die runde Öffnung gedrückt und anschließend wird rückwärts ins Wasser gesprungen. Hört sich total witzig an, sieht auch so aus und ist es definitiv auch. 🙂 Man taucht tatsächlich für kurze Zeit komplett ins Wasser ein bevor man dann wieder „herausploppt“. Nachdem jeder seinen Premieren-Sprung ins wirklich sehr kalte Wasser mit Bravour bestanden hat, geht es auf in Richtung Höhle. Der Eingang ist kaum zu finden und ich wundere mich, dass tatsächlich jemand diese Höhle entdeckt hat. Kopf einziehen, ein paar große Naturstufen hinunter und tschüss Tageslicht; zu Beginn queren wir gleich einmal den stark strömenden Bach, der wohl hauptsächlich für die Höhlenbildung verantwortlich ist. Kurz darauf springt jeder, wie zuvor gelernt, in ein größeres Becken und lässt sich von der Strömung treiben. So wechselt sich unsere Weise voranzukommen immer mal wieder zwischen durchs Wasser waten, im Ring treiben oder auch mit dem Ring springen, ab. Es ist quasi wie eine Art Canyoning untertage. Wir stoppen in einer Art Tunnel und setzen uns zu beiden Seiten an der Wand in unsere Ringe. Der Guide gibt uns zu verstehen, dass wir unsere Stirnlampen ausmachen sollen und einfach mal nach oben Blicken sollen. Und da sehen wir es, wofür die Waitomo Caves so bekannt sind – die Glowworms! Und es sind nicht nur ein paar, auch nicht ein paar Hundert, sondern ein ganzes Meer aus Glowworms, welche die dunkle Höhle wie einen Sternenhimmel beleuchten. Wirklich traumhaft!
Insgesamt sind wir wohl etwa zwei bis drei Stunden in der Höhle, die wirklich sehr groß und auch abwechslungsreich ist. Außerdem ist das Erkunden und Entdecken mit einem Luftreifen wirklich sehr witzig und wohl auch einzigartig; es ergibt eine sehr gute Mischung aus Abenteuer, Spaß und Entspannung.  Abgesehen vom, Verzeihung, arschkalten Wasser. Aber auch das ist im Neoprenanzug auszuhalten. 🙂
Aber das ist nicht das einzige Highlight unseres heutigen Tages, heute haben wir wirklich viel Programm. Weiter geht es nach Matamata, wo wohl jeder Herr-der-Ringe- oder Hobbit-Fan wie auch alle Gartenlandschafts-Liebenden voll auf ihre Kosten kommen. Dort ist nämlich das Hobbiton Movie Set, wo Teile der Herr-der-Ringe-Trilogie sowie auch des Hobbits gedreht wurden. Um genau zu sein befindet sich dort das Auenland; für alle nicht Fans, dort leben die Hobbits, Fantasie-Wesen, die vom Schriftsteller J.R.R. Tolkien ins Leben gerufen wurden. Den Drehort hat aber selbstverständlich der Regisseur der Filme, Peter Jackson, herausgesucht. Für ihn waren damals bei der Auswahl des Drehortes drei Gegebenheiten von essentieller Bedeutung: eine grasbewachsene Hügellandschaft, ein großer, symmetrischer Baum und ein See. All diese Dinge sind auf der Alexander-Farm gegeben und haben Peter Jackson letztendlich dazu gebracht sich für diesen Drehort zu entscheiden, obwohl er zuvor schon 12 andere Orte als akzeptabel eingestuft hatte. Keiner davon hatte jedoch alle drei Bedingungen erfüllt.
Die Tour beginnt mit einer kurzen Busfahrt bis zum tatsächlichen Drehort. Während der Busfahrt erkennen wir schon, dass diese Landschaft einfach einzigartig ist. Soweit das Auge reicht, erstrecken sich die Grashügel mit sehr vereinzelt stehenden, wirklich gigantischen Pinienbäumen. Wunderschön! Häuser scheint es hier nicht zu geben; es handelt sich um endlose Weideflächen und Farmland. Aus dem Bus ausgestiegen folgen wir unserem Guide und keine Minute später sind wir da – im Auenland! Unzählige bunte, runde Türchen sind an den einzelnen Hügeln zu sehen, alle verbunden mit Wegen und unterschiedlich dekoriert. Wie eben in einer richtigen Stadt. Gleich wird klar, wie viel Liebe zum Detail hier drinsteckt. Beim einen Türchen gibt es einen richtigen Garten davor, das nächste hat nur ein Tischchen und Stühle davorstehen, auf dem ein Käselaib liegt oder noch eines vor dem Fisch getrocknet wird. Außerdem gibt es einen richtigen Gemüsegarten. Es wurde einfach an alles gedacht und man fühlt sich direkt in eine andere Welt versetzt. Der Guide erklärt einiges zu unterschiedlichen Filmtechniken und führt uns von Häuschen zu Häuschen und eben den Weg entlang, sodass wir alles mal begutachten können und reichlich Fotos schießen können. 🙂 Es ist wirklich sehr sehenswert und auch bewundernswert mit wie viel Liebe und Genauigkeit diese Filmlandschaft gehegt und gepflegt wird. Der Abschluss der Tour findet im legendären Green Dragon statt, wo jeder noch ein Freigetränk seiner Wahl zu sich nehmen darf. Nettes Detail, es gibt drei verschiedene Biere, welche alle von derselben Brauerei gebraut werden und diese Brauerei darf ihr Bier ausschließlich an das Hobbiton Movie Set verkaufen. Verrückt! 🙂 Bei durchschnittlich 1500 Besuchern pro Tag ist das jedoch kein so schlechter Deal, wie ich finde. 🙂
Abschließend bleibt zu sagen, dass wirklich beide Touren sich gelohnt haben. Die Waitomo Caves können auch auf spektakulärere Weise erkundet werden mit Abseilen und Zip-Line usw. allerdings ist das Ganze auch immer eine Preisfrage und wir fanden die Idee mit dem Luftreifen einfach witzig und einzigartig. Auch das Movie-Set sollte man sich einfach mal anschauen, unabhängig davon ob man die Filme gesehen hat oder nicht. Es ist einfach total beeindruckend zu sehen, wie viel Aufwand dahintersteckt und wie toll das Ganze umgesetzt ist. Klare Empfehlung für beides und ich war vor der Tour überhaupt nicht vom Movie-Set angetan, obwohl ich alle Filme gesehen habe. 🙂
English part:
Our four fabulous weeks in the Philippies are unfortunately over, but for Mathias and me the journey goes just one step further. A big step further – to New Zealand. The first few days in Auckland we stay at a friend of Mathias which is a very welcoming start for us. Thanks again to Axel and his family for this. So, what’s the best way to travel around in New Zealand? Not so easy to decide, because there are many opportunities. You can go by car, train, public bus or with a bus tour which drives to the most main spots and offers every day different tours for you. Also very popular is camping and you can nearly rent everything – a car with a tent, a sleeper van, a campervan, a caravan or a motorhome. We decide to go in a campervan because it’s not that expensive, you can drive everywhere on your own and if it’s raining you can do everything inside the car. Cooking, eating, sleeping, etc.
Our first big highlight, which we are going to are the world famous Waitomo Caves. The reason why they are so famous is not the cave itself, but the glow-worms living inside. In the darkness of the cave the only way to find some food for them is baiting insects with a blue light. That is why they are called glow-worms. There are a many different ways to discover the caves and the glow-worms. We go on a tour called Black Labyrinth where you go with an air tyre through the entire cave. Sometimes swimming, sliding, jumping or drifting into the tyre. Sounds very funny!
There are two guides going along with us on this tour and the entire group consists of approximately ten other persons. First of all, we go to something like a training place where everyone has to jump correctly with the air tyre into a small river. It’s not very difficult but good to know before we are in the cave where it is dark and loud. So you have to sit in the tyre and jump backwards, that’s it. Sounds very funny, also it looks so and definitely it is. 🙂 After everyone has successful demonstrated his abilities it’s time to go to the caves. We are going through a small hole between some rocks, I don’t know how someone could find this cave, it’s so hidden in the bush. However, lights on and go in.
At the beginning we walk along a very narrow path until we cross a heavy streaming creek which probably built this entire cave. A few minutes later everyone jumps into a big pool and drifts along the stream. Quite cold but very relaxing. 🙂 So the way we are moving forward is changing between walking through the water, drifting in the ring or jumping with the air tyre. It’s some kind of canyoneering under the earth. We are stopping in something like a tunnel and everyone is sitting down in his ring. Now it’s time to shut down the lights and looking up. Oh my god! There are so many glow-worms on the top, not only a few, not a few hundred – it’s like a sea of glow-worms and it looks like a starry sky. Incredibly amazing!
Altogether we are approximately two till three hours in the cave, which is very big and varying. In addition, it’s really fun to go there by an air tyre. I don’t know where you can do it like this. I think it’s unique. So it’s a good mixture between adventure, fun and relaxing.
But that’s not the only highlight for today. We are heading to Matamata, which probably is well known by every Lord of the Rings and Hobbit fan because there is the wonderful Hobbiton Movie Set. At this place a few scenes are shot of those movies. There is the Shire. Hobbits are fantasy creatures created by J.R.R. Tolkien. But this place naturally was found by Peter Jackson, the director of the movies.
The tour starts with a bus drive to the actual filming spot and during this drive we already see how amazing the landscape here is. Wherever you look there are wonderful grassy hills with scattered huge pine trees. That looks so awesome! There are now buildings and no humans, only farm land, pasturage and sheep’s. The bus is stopping, we follow our guide and no minute later we are here – we are in the Shire. We can see any number of round colourful little doors which are beautifully decorated. You can immediately see the passion for details. Everything looks like in a real city, they forgot nothing. Some buildings have a garden, some others only little chairs and tables or one of them is a fishing cottage with dried fish in front of the house and so on. You feel immediately like in another world. So we are going from cottage to cottage and have enough time for taking pictures. It’s really admirable to see how much effort they spend to maintain all of this. So wonderful! Â
Finally, both tours were very nice and I’m really happy doing them. If you want more adrenaline for discovering the Waitomo caves you can do them with zip lining and abseiling, but it was very nice and funny with the air tyre. I can also really recommend the Hobbiton Movie Set independent if you have seen the movies or not. It’s totally fascinating how much effort is behind it and how well everything is implemented. If you have time and money, do both! It’s worth it!
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