Mũi Né – Back to the beach


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Fairy Springs

Nach den Bergen fahren mit dem Bus (ohje) wieder ins Flachland etwas südlicher und wieder direkt ans Meer. Das Hotel entpuppt sich als Glücksgriff, wir erleben wieder Einiges und erkunden das Land auf klassische vietnamesische Art!

Eine Busfahrt die ist (nicht) lustig

[Mathias] Los geht die Fahrt in Dalat, der Bus kommt wieder zu spät und ist kleiner als erhofft. Als wir einsteigen sind nur noch Plätze in der letzten Reihe frei. Der Gang des Buses ist so schmal, dass man nur quer bis nach hinten kommt. Meinen Rucksack stellt der „Begleiter“ (also nicht der Fahrer) gleich mal mitten in den Gang, da der Kofferraum wohl voll ist und auch sonst schon viel Gepäck im Bus ist. Die hinteren Passagiere müssen dann immer über meinen Rucksack steigen. Kurz nach Abfahrt gibt es draußen einen lauten Knall und wir stehen auch schon wieder am Rand mit einem platten Reifen. Guter Start. Eine halbe Stunde später ist alles behoben und es geht weiter. Für die 170km sind 4h veranschlagt. Sobald wir die Stadt verlassen, wissen wir warum. Die Passstrassen sind so eng, die Schlaglöcher können nicht durch, sondern müssen umfahren werden und Teer ist hier wohl ein Luxusgut. Immer wieder steigen irgendwelche Einheimischen in den Bus und bringen wieder Gepäck mit. Alle Sitze und Notsitze und auch Nichtsitze werden besetzt, der Gang ist voll mit Gepäck kurzum, der Bus ist eigentlich übervoll.

Die Schlaglöcher schütteln immer die komplette Besatzung durch, an Schlaf ist für uns beide nicht zu denken. In der letzten Reihe ist es noch extremer, da wir schon erhöht sitzen. Die Schwerkraft verlässt den Bus ab und an und man hüpft ca. einen halben Meter über dem Sitz und schlägt sich die Birne an der Decke an. Der Haltegriff wird zu meinem besten Freund während der Fahrt. Da es keine Ansagen im Bus gibt, wissen wir nicht, ob und wann der Bus Pausen macht oder wann wir am Ziel sind. Nach ca. 4 Stunden machen wir ENDLICH eine Pause, das Gesäß und die Oberschenkel müssen erst noch aufgeweckt werden. Bis zum Ausgang des Buses ist es noch ein Hindernislauf über das Gepäck. Nach einer weiteren Stunde Qual sind wir dann doch tatsächlich am Ziel und wir beide sind einfach unheimlich froh, den Bus verlassen zu dürfen. Ich glaube, wir sind mit diesen Gedanken nicht allein. 🙂

Wir konnten dann glücklicherweise zu unserem Hotel laufen, da Mui Ne eigentlich nur aus einer langen Straße besteht. Hotel ist sehr gut, wir haben ein Zimmer in einem kleinen Häuschen vor dem Pool in einer Art Innenhof. Sehr gut, allerdings auch nicht das günstigste Hotel. Wir haben anschließend noch ein echt tolles Restaurant entdeckt. Es liegt direkt (!) am Meer, die Tische und Stühle sind schon im Sand, das Meer klatscht gegen die Mauer und schwabt schon mal ins Teller. Es war sehr günstig und hat uns sehr gut geschmeckt. Da wir wunschlos zufrieden waren, sind wir die nächsten Abende wieder dort zum Essen gegangen. 🙂

Relaxen am Strand

Der nächste Tag beginnt mit einem guten Frühstück und dem Morgensport im Pool. Nach 50 Bahnen ist es erst mal genug und wir spielen eine Runde Billard. Wie bereits erwähnt, besteht Mui Ne nur aus einer Straße. Die eine Seite ist zum Strand hin, die andere eben nicht. Da wir auf der „falschen“ Seite wohnen, müssen wir noch zum Strand kommen. Klingt jetzt einfach, ist es aber gar nicht so. Die Strandseite ist einfach lückenlos zugebaut, nicht irgendwo ist ein schmaler Weg zum Strand, alles bebaut oder zumindest nicht betretbar. Wir sind dann ganz dreist durch ein Lokal und einen Laden hindurch gelaufen, um an den Strand zu kommen. Hat uns die Dame im Hotel auch so geschildert. Am Strand findet man dann unzählige Riesenschmetterlinge alias Kite Surfer Schirme am Himmel. In allen Farben sind diese dort. Der Wind ist ganz ordentlich und somit ist dieser Ort hierfür prädestiniert. Wir verbringen den Tag am Strand einfach nur gemütlich mit Baden, gegen die Wellen ankämpfen, Pyramiden im Sand bauen und Löcher buddeln. 🙂 Wir genießen einfach mal und schalten den Kopf für eine bestimmte Zeit ab.

Vietnamese Style

Heute suchen wir die klassischte aller vietnamesischen Fortbewegungsmittel aus und mieten uns einen Roller. Diesen gibts bereits für ca. 8 Euro am Tag. Für die Vietnamesen ist der Roller das, was bei uns das Auto ist. Sie benutzen diesen für einfach alles und da die Steuern auf die Autos enorm sind, fährt eigentlich jeder Roller. Alles Unvorstellbare wird auf dem Roller transportiert, sei es eine ganze Familie, zig Kisten Getränke, Kanalrohre, … sogar lebende Tiere wie Schafe oder Ochsen werden damit durch die Gegend kutschiert. Es wimmelt im Verkehr nur so von Rollern. Also nehmen wir uns auch einen. Gibt nur noch ein kleines Problem: der Führerschein! Hier wird nur der einheimische Lappen akzeptiert, wir kommen weder mit dem deutschen, noch dem internationalen Führerschein weiter. Von den Verleihern stört das nie irgendjemanden! Selbst schuld, wenn man kontrolliert wird. Da angeblich Touristen selten kontrolliert werden, wagen wir das Risiko und fahren schwarz!

Von der Tante des Hotels lassen wir uns auf Papier noch eine kleine Straßenkarte malen, dann setzen wir die zu kleinen Helme auf und los geht die Fahrt. In der Stadt darf man nur 40 und ausßerorts 60 km/h fahren. Der Roller fährt gut und man hat viel Spaß, obwohl er schon über 60.000 km runter hat (sieht optisch aber noch top aus). Nach kurzer Fahrt stellen wir fest, dass der Tank fast leer ist. Also erst mal zu einer Tankstelle. Diese sind in Mui Ne auch besonders. Vor vielen Läden steht einfach so ein Mini-Wagen, an dem eine Pumpe befestigt ist, wo dann erst mal Benzin in eine Art Riesenmessbecher bepumpt wird und dies anschließend über einen Schlauch in den Roller kommt. Am Anfang will der Tankwart wissen, wie viele Liter wir denn wollen. Wir haben erst mal keine Ahnung und sagen einfach volltanken. Er will uns drei Liter verkaufen, was dann wohl voll sein soll. Der hängt den Schlauch in den Tank und lässt laufen. Am Ende zeigt er uns noch, dass es wirklich voll ist und steckt erst mal seinen Finger in den Tank. Da dieser voll Benzin ist, sind wir zufrieden. Eigentlich hat man es auch bereits mit bloßem Auge gesehen, dass das Benzin bis oben voll ist. Preistafeln gibt es keine und wir haben keine Vorstellung was uns das kostet. Der Tankwart schreibt mit Kulli 12 auf seine Hand, bekommt aber beim Anblick von Daniels Scheinen grosse Augen und kassiert 120.000 Dong. Ob er uns übers Ohr gehauen hat, wissen wir nicht, fragen können wir ihn auch nicht, da er kein englisch spricht. Auch egal. Aufsitzen, wir wollen weiter fahren!

Fairy Springs

Nach ca. 10 Minuten Fahrt kommen wir zu einer Brücke bei der der Weg zur bzw. durch die Fairy Spring beginnt. Am Eingang ins Flussbett erwarten uns zwei Einheimische, die von uns Eintritt kassieren wollen. Die Dame im Hotel hat uns davor noch gewarnt, dass es gar keinen Eintritt kostet. Eine größere Gruppe von Backpackern überholt uns und jeder bezahlt, obwohl wir ihnen gesagt haben, dass es nichts kostet. Wir bezahlen nicht und warten einfach kurz, bis sich der Aufseher aus dem Staub macht. Besser so!

Die Fairy Springs sind dann kurz gesagt eine Art Mini Canyon, in dem ein kleines Flussbett liegt, durch das man barfuss läuft. Der Untergrund darin ist meist Sand, ab und an ein paar Steine und man steht maximal so knietief im Wasser. In Deutschland könnte man dazu vielleicht Gesundheitspfad sagen. Es ist ziemlich heiss, aber durch das kühle Wasser und die spannende Umgebung ist die Wanderung total idyllisch. Am Wegesrand sind riesige Felsen, Sand, Palmen, Gras und Bäume. Die Farbenpracht geht vom Rot der Felsen, Gelb vom Sand bis zum Grün der Pflanzen. Ganz am Ende des Weges befindet sich ein kleiner Wasserfall. Sozusagen als Ziel oder Belohnung. Für uns war der Weg schon das Ziel, hat wirklich Spaß gemacht und können wir nur empfehlen. Die Kulisse überrascht wirklich und weiß sehr zu gefallen. Anschließend fahren wir erst mal zurück ins Hotel, essen eine Kleinigkeit und nutzen den Pool. 🙂

Sahara in Vietnam?

[Daniel] Nachdem wir die heiße Mittagssonne am Pool des Hotels gut und entspannt überstanden haben, starten wir unsere zweite Tour mit dem Roller. Unser nächstes Ziel sind die sehr bekannten weißen Sanddünen von Mui Ne. Eine richtige Karte besitzen wir nicht, an der Hotelrezeption wird uns aber ausführlich erklärt, wohin wir fahren müssen. Scheint nicht sonderlich schwer zu finden zu sein, vom Hotel aus links weg, dann erstmal sehr lange geradeaus fahren bis über eine Brücke, dann an den nächsten beiden Ampeln jeweils links abbiegen, am großen Kreisverkehr die erste Ausfahrt nehmen und dann immer der Straße folgen, sehr lange dieser Straße folgen. Selbst wenn wir denken wir sind im Nirgendwo, mitten in der „Pampa“, einfach dieser Straße folgen. Bis wir sie sehen können. Und ja, sie sind nicht zu übersehen. Nach etwa einer Dreiviertelstunde Fahrt mit dem Roller stellt sich uns ein überwältigendes Bild dar. Es scheint als hätte da jemand riesige Berge mit nahezu weißem Sand aufgehäuft. Einfach einzigartig! Ja schon klar, wir sind in der Nähe vom Strand, da gibt es eben viel Sand. Aber das ist eben etwas ganz anderes, so viel, so fein und vor allem so rein. Keine Pflanze, kein Steinchen, nur Sand. Es ist wie eine kleine Wüste.

Die letzen mehreren hundert Meter zur Sanddüne sind auch nicht mehr geteert, sondern einfach ein breiter Pfad, bestehend aus Erde, Steinen und Sand. Für uns als geübte Geländefahrer auch mit dem Roller kein Problem. Zudem sehen wir, dass auch auch auf diesen letzen Metern im Moment eine geteerte Straße im Entstehen ist. Am Parkplatz angekommen starten wir die Erkundung der Sanddünen zu Fuß, es gibt jedoch auch die Möglichkeit diese per Quad zu erkunden. Nebenbei bemerkt, der Eintritt zu den weißen Sanddünen beträgt 10000 VND pro Person, ist also sehr erschwinglich. Wer Quad fahren möchte, muss selbstverständlich noch tiefer in die Tasche greifen.

So verbringen wir reichlich Zeit inmitten der Sanddünen mit Fotos schießen, die Aussicht genießen und einfach nur dort zu sein. Es ist schon gewaltig, was der Wind für Berge und Täler aus dem ganzen Sand formt.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Stopp bei den roten Sanddünen eingeplant, welche besonders schön bei Sonnenuntergang sein sollen. Wir verpassen den Sonnenuntergang jedoch knapp und leider ist der Himmel bewölkt. 🙁 Im Großen und Ganzen sehen wir auch hier riesige Berge aus Sand. Allerdings ist der Sand hier eben eher gelblich, rötlich. Ich denke, wenn die Abendsonne darauf scheint mehr rot als gelb, wie der Name eben besagt. Nach diesem sehr sandigen Nachmittag fahren wir zurück zum Hotel, gehen noch etwas essen und ein sehr schöner Tag neigt sich dem Ende.

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